Eine Übertreibung in Vers acht lässt die Beschreibung noch authentischer und realitätsbezogener wirken: Die nur schwer zählbare Anzahl an Gesichtern, welche man in einer Großstadt sieht, wird betont. Keine dieser Tagesaktualitäten jedoch taucht im hier zur näheren Interpretation vorliegenden Gedicht „Augen in der Großstadt“ auf. Im ersten Vers der zweiten Strophe fällt als erstes übergreifende Formulierung „dein Leben lang“ auf. Der „Gang“ ist eine Metapher für den Lebensweg eines Menschen. Diese Hörbücher aus der Kategorie Lyrik - Musik könnten Ihnen auch gefallen: Johann Wolfgang von Goethe Das Reimschema ist abwechslungsreich: Kurt Tucholsky: Augen in der Großstadt Lehrversuch zu dem bekannten Großstadt Gedicht in einer achten Klasse. das Wandern, stehen für den Lebensweg, welchen man nun nicht mehr in der Natur, sondern auf Straßen in Städten beschreitet. Nasser oder vereister Asphalt spiegelt. Hier versuche ich, den Text Augen in der Grossstadt als Gedichtinterpretation dem Leser näher zu bringen. Der einzige Ausweg aus dieser Situation wäre es, so der Sprecher, die Genossenschaften im Klassenkampf zu unterstützen und sich ihnen anschließend, um sich dann, sobald die im Marxismus als Ziel gesetzte „klassenlose Gesellschaft“ existent ist, genauer den Gefühlen der Menschen widmen und jemanden lieben kann. Dies bedeutet, dass man auf diesen Anderen wartet, der entweder Freund, Feind, oder Genosse im Klassenkampf ist. In den gesellschaftskritischen Werken der Expressionisten wurden Themen wie Wahnsinn, Tod, Umwelt, Krieg, Verfall der Gesellschaft und die infolge der Industrialisierung entstandenen Großstadtprobleme behandelt. [nach diesem Titel suchen] Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main, Wien, Zürich, 2006 mit deinen Sorgen: da zeigt die Stadt. Weitere Informationen zur Epoche des lyrischen Expressionismus. Augen in der Großstadt . Die Frage „Was war das?“ Ist ein zweihebiger Trochäus – ein Stilmittel, um die Frage vom Rest des Gedichtes abzuheben. Das Gedicht „Augen in der Großstadt“ von Kurt Tucholsky handelt von einem namenlosen, sich im Hintergrund haltenden Sprecher, welcher aus den Erfahrungen heraus, die er in der Großstadt gesammelt hat, Alltagssituationen in ebendieser beschreibt. 7 benefits of working from home; Jan. 26, 2021. Aus diesem Grund schlossen sich viele Friedrich Nietzsches Idee vom Übermenschen an. Die Zeitnot macht der Dichter durch den „frühen Morgen“ (V.2) deutlich, denn die Arbeit beginnt bereits zu früher Stunde. Kurt Tucholsky, Augen in der Großstadt. vielleicht dein Lebensglück... Was war das? In der dritten Strophe wird konkret ein Ablauf einer der Begegnungen geschildert, die schließlich doch im Nichts enden. In der letzten Strophe tut sich zur besonderen Hervorhebung des Gesagten noch eine Abweichung im, bis dahin regelmäßigen, Reimschema auf: Vers 33 uns 34 sollen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Augen sind bekanntlich das Tor zur Seele des Menschen. Die Epoche des Expressionismus besteht aus einer Künstlergeneration zwischen den Weltkriegen, die sich dem nationalistischen, bürgerlichen und wilhelminischen Denken ihrer Zeit abwandten. Der expressionistischen Bewegung wird durch die Konflikte mit den konservativen Familienwerten häufig auch ein Vater-Sohn-Konflikt zugeschrieben. Das Gedicht drückt also vor allem durch den Schluss Tucholskys Identitätskrise aus. Neologismus: Neuwortbildung. Die ersten beiden beinhalten zwölf Verse und die letzte 15 Verse. Gedichtinterpretation: „Augen in der Großstadt“ - Kurt Tucholsky In dem Gedicht „Augen in der Großstadt“, geschrieben von Kurt Tucholsky im Jahre 1930, wird das Leben in der Großstadt, beziehungsweise das Verhältnis der Menschen zueinander, beschrieben. Jeder Mensch muss in seinem Leben durch die Städte wandern, jeder Mensch muss oberflächlich sein und mögliche Gelegenheiten verpassen. Augen in der Großstadt von Kurt Tucholsky Wenn du zur Arbeit gehst am frühen Morgen, wenn du am Bahnhof stehst mit deinen Sorgen: da zeigt die Stadt dir asphaltglatt im Menschentrichter Millionen Gesichter: Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider - Was In Vers fünf und sechs wird die Stadt personifiziert – sie „zeigt“ dem Wartenden am Bahnhof, welcher in seine Gedanken versunken ist und deshalb lieber alleine wäre – Millionen Gesichter. „Siehst einen Pulsschlag lang den fremden Andern“ (V.3-4) weist sogleich auf den einzigen kurzen Augenblick der Begegnung hin. Hörbuch downloaden. Man kann es als Attribut der Stadt ansehen, dass alles „glatt läuft“, dass der ganz normale Alltag beschrieben wird, dass die Stadt auf die Menschen reagiert und ihnen etwas zeigt. Die Monotonie des Alltags wird zum Beispiel durch den Parallelismus im ersten und dritten Vers ausgedrückt. Die Verse 15 und 16, die beide zusammen einen Satz bilden, gehen näher auf das Gehen in der Großstadt ein: Der Fakt, dass Menschen, die in der Großstadt leben, von anderen Menschen vergessen werden, deutet eine oberflächliche Gesellschaft an. Der Gang, bzw. Die Lyrik der Neuen Sachlichkeit beschäftigte sich mit Alltagsfragen. Ob in der Großstadt, wo sie jede architektonische Feinheit mühelos bewundern oder auf stilvoller Exkursion in die Natur, wo das Fernglas einen noch tieferen Einblick ermöglicht. Die Beiträge werden dann vom Fragezeichner über… Der expressionistischen Bewegung wird durch die Konflikte mit den konservativen Familienwerten häufig auch ein Vater-Sohn-Konflikt zugeschrieben. Wieder zieht das Augenpaar, die Person, nach der sich das handelnde Du so sehnt, vorüber, nur ein kurzer Blickkontakt, dann ist es wieder verschwunden, vorbeigezogen – und das handelnde Du denkt wieder nach, es fasst wieder zusammen, stellt sich wieder die Frage, was es erlebt hat. Augen in der Großstadt (1930) Aus (1930) Ballade; Bürgerliche Wohltätigkeit (1929) Danach (1930) Das dritte Reich (1930) Das Ideal (1927) Der andere Mann (1930) Der Graben (1926) Die Frau spricht - 1. Die „tausend Straßen“, sind eine Relativierung, die auf die Anzahl der Straßen, über die man in seinem Leben geht, hinweist. Der Lehrer beklagt seinem Freund Julius Cäsar gegenüber die gefühlsmäßige Verwahrlosung der jugendlichen Schüler und jener prägt die Formulierung vom „Zeitalter der Fische“, die leitmotivische Bedeutungfür den Roman gewinnt und die menschliche Kälte sowohl dieser jungen Leut… Lesen Sie jetzt „Der Anthropologe im Dschungel der Großstadt: Ein Porträt von Marc Augé“. Analyse des Gedichtes „Augen in der Großstadt“ von Kurt Tucholsky In dem expressionistischem Gedicht „Augen in der Großstadt“ von Kurt Tucholsky, welches im Jahr 1930 veröffentlicht wurde, handelt es von der Flüchtigkeit von Begegnungen unter Menschen in einer Großstadt. Jeder modern lebende Europäer steht in seinem Leben mindestens ein Mal am Bahnhof und wartet – eventuell gedankenversunken - auf den Zug. Die Gestalt des Gedichtes wird unterschiedlich dargestellt; ich bin dem nicht weiter nachgegangen, bevorzuge einfach aus Gründen der Analogie (V. 11 - 23 - 37) folgende Form: Augen in der Großstadt. Der Einfluss der Stadt wirkt sehr stark auf die Gefühlswelt der dort lebenden Menschen. Der Autor beschreibt zum Beispiel das Verhalten de ; In einer großen Stadt - Detlev von Liliencron (Kurz . Verweht werden nur leichte Dinge – eine neue Charakteristik, die die Gefühle in der Stadt aufweisen: Sie werden von den Menschen nicht als gewichtig empfunden und verweht. Weiter sollte man die Überlegung anstellen, welche Eigenschaften glatter Asphalt besitzt – er ist nass oder vereist. Diese direkte Anrede hat zum Ziel, die Aufmerksamkeit des Adressaten auf sich zu ziehen, um ihm zu zeigen, dass das Gedicht und dessen Botschaft sich auch auf ihn bezieht. Dies zieht ein Verschärfen des Lesetempos nach sich, die Handlungen häufen sich und laufen immer schneller ab – bis der „Augen-Blick“ wieder vorüber ist, das Tempo wird durch die drei Punkte genommen. Beispiel: „Berufsjugendliche“, „Nebelspinne“. Nicht die anderen Menschen, der wartend am Bahnhof stehen, sind aktiv, sondern die Stadt, welche auch dadurch personifiziert wird. Der Mensch war aus Sicht der Expressionisten mit seinem bisherigen Denken in eine Sackgasse geraten, das System drohte instabil zu werden. Interessanterweise wird das Abbremsen auch durch die äußere Form des Gedichtes unterstützt: Interpretationen und Analysen nach Literatur-Epochen geordnet, Interpretationen und Analysen nach Autoren geordnet, Interpretationen und Analysen nach Titeln geordnet, Interpretationen und Analysen nach Themen geordnet, Kurt Tucholsky - Augen in der Großstadt (Interpretation #113), Kurt Tucholsky - Augen in der Großstadt (Interpretation #118), Kurt Tucholsky - Augen in der Großstadt (Kurz-Interpretation #166), Kurt Tucholsky - Augen in der Großstadt (Interpretation #413), Georg Heym - Die Stadt; Theodor Storm - Die Stadt (Gedichtvergleich #49), Georg Heym - Berlin I; Joseph von Eichendorff - In Danzig (Gedichtvergleich #83), Georg Heym - Der Gott der Stadt; Joseph von Eichendorff - In Danzig (Gedichtvergleich #360), Georg Heym - Der Nebelstädte winzige Wintersonne; Joseph von Eichendorff - In Danzig (Gedichtvergleich #194), Oskar Loerke - Blauer Abend in Berlin; Georg Heym - Die Stadt (Gedichtvergleich #585). Das Gedicht Augen in der Großstadt ist von Kurt Tucholsky und im Jahr 1930 erschienen. Dafür aber die Augen, die Gefühle ausdrücken. Bereits in den ersten Versen erkennt man wieder das Monotone: „Du gehst dein Leben lang auf tausend Straßen“ (V.1-2) zeigt die Alltäglichkeit dieser Situation. Durch diese Verse werden die verschiedenen Sehnsüchte noch einmal auf den Punkt gebracht. Mit der Anapher3 „Es kann...“ (V.5-7) werden die Möglichkeiten, wer der Fremde für „dich“ sein kann, erläutert. Von Vers 13 bis 16 bilden jeweils 2 Verse einen vollständigen Satz, von Vers 17 bis 20 bildet je ein Vers einen Satz. Gedichte & Prosa. Was war das? Darauf deutet die häufige Verwendung des Personalpronomens dir, sowie des Possessivpronomens dein. Der Mensch war aus Sicht der Expressionisten mit seinem bisherigen Denken in eine Sackgasse geraten, das System drohte instabil zu werden. Mit der rhetorischen Frage „was war das?“ versucht der Sprecher den kurzen Blick zu analysieren, Eindrücke in Gedanken umzuwandeln. In: Riha, Karl (Hg. Die Darstellung der Augenpartien ist hierbei nicht detailliert, beispielsweise die Augenfarbe bleibt ungeschrieben: Es wird vielmehr ein kurzer Blickkontakt rein subjektiv dargestellt, es werden keine Gefühle erwähnt. In den Versen fünf bis neun herrscht ein vierhebiger, in Vers 10 jeder Strophe ein dreihebiger Jambus. Millionen Gesichter: Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, Der Gedankenstrich signalisiert ein Innehalten, eine kurze Pause, um nachzudenken, und die rhetorische Frage „was war das?“ zu formulieren und darüber zu reflektieren. „Von der großen Menschheit ein Stück!“. Die Expressionisten warnten jedoch nicht nur vor den Zeichen ihrer Zeit, sondern wollten die Gesellschaft umwälzen und erneuern. Inhaltlich wird sie direkt durch die kurzen Augenblicke, in denen man einem anderen Menschen begegnet, ihn aber sofort wieder aus den Augen verliert und nicht die Zeit aufbringen kann mit ihm ins Gespräch zu kommen, verdeutlicht (V.9-12). München u. a.: Artemis, 1983. am frühen Morgen, wenn du am Bahnhof stehst. Diese Frage ist die Kernfrage des Gedichtes, der rote Faden, der sich durch das Gedicht zieht. Belegt wird dies durch die Verse 17 bis 20: Sie umschreiben einen dieser kurzen Blickkontakte: Zwei Augen treffen sich kurz, die „Seele klingt“, macht sich bemerkbar, und man hat „es“, die Gefühle, das lang ersehnte Menschliche, gefunden, doch nur für einen sehr kurzen Zeitraum, nämlich exakt so lange, wie der Blickkontakt hält - „nur für Sekunden“. Das „müssen“ schließt schon anfangs jede andere Option aus. „Augen in der Großstadt“ ist heute durchaus noch aktuell. Das bleibt ihm jedoch in der gefühllosen Großstadt verwehrt. Dieser Andere steht für die Personen, die das handelnde Du mit seinen Blicken immer nur kurz kontaktiert, und somit für die Protagonisten des Klassenkampfes, das Proletariat und die Bourgeoisie. Die Epoche des Expressionismus besteht aus einer Künstlergeneration zwischen den Weltkriegen, die sich dem nationalistischen, bürgerlichen und wilhelminischen Denken ihrer Zeit abwandten. Mit [Original Flachdruck-] Grafiken von Hans Ticha. Die Antwort auf die rhetorische Frage, sowie der darauf folgende Vers, sind in einem dreihebigen Jambus gehalten. Jahrhunderts zum Thema machten – exemplarisch dafür der 1929 veröffentlichte Roman „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin. Eine scheinbar unlösbare Aufgabe. In den gesellschaftskritischen Werken der Expressionisten wurden Themen wie Wahnsinn, Tod, Umwelt, Krieg, Verfall der Gesellschaft und die infolge der Industrialisierung entstandenen Großstadtprobleme behandelt. Der Mensch wird wie ein Objekt geschildert, das man zwar schon oft gesehen, aber sich noch nicht ausführlich damit auseinandergesetzt hat. S. 87. Joachim Fritz-Vannahme schreibt über das Thema „None“. Vers neun stellt einen Teil des menschlichen Gesichtes dar: Die Augenpartien. Der Expressionismus überschnitt sich mit der noch nicht abgeschlossenen Industrialisierung. Die Option des Genossen scheint zwischen beiden zu liegen – die goldene Mitte sozusagen. Die Situation wird dadurch ausgeweitet, dass in Vers drei und vier auf das Warten näher eingegangen wird. Das Ziel des Sprechers ist es, den Adressaten möglichst direkt anzusprechen. Was war das? Mit den Versen drei bis acht verdeutlicht der Dichter erneut, dass die Einsamkeit den Alltag in der Stadt beherrscht, da Augenblicke der Begegnungen gleich wieder vergessen beziehungsweise vielleicht sogar durch die Zeitnot verdrängt werden. Auf den anfänglichen Kreuzreim in jeder Strophe folgt ein Paarreim, der, Strophe drei ausgenommen, einen Kehrreim nach sich zieht. Im Kontext zur personifizierten Großstadt wird dadurch erneut die Abhängigkeit von dieser hervorgehoben. Am Ende (V.9-12) wird zum zweiten Mal durch die Wiederholung bestimmter Verse die Hoffnung nach Beziehungen zunichte gemacht. Weitere Informationen zur Epoche des lyrischen Expressionismus. Eine scheinbar unlösbare Aufgabe. Auch die Adverbien „nie wieder“ unterstreichen ein endgültiges Ereignis - der kurze positive Moment in der Gedankenwelt des erfahrenden Du geht in einer Masse aus negativen, endgültigen Erkenntnissen unter. Er erschafft so einen Rahmen, in dem sich der Adressat leicht wiederfinden kann, sich noch stärker angesprochen fühlt. In diesem Beitrag findest du ein Beispiel für eine Gedichtanalyse . Andersdenkende und Freidenker müssen sich anpassen oder werden aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Mit den „Augen der Großstadt“ steht Tucholsky ganz in der Tradition der Expressionisten und der Literaten, die die Stadt zu Beginn des 20. Augen in der Großstadt - Gedicht von Kurt Tucholsky: 'Wenn du zur Arbeit gehst / am frühen Morgen, / wenn du am Bahnhof stehst / mit deinen Sorgen: / da zeigt die Stadt / dir asphaltglatt / im Menschentrichter / Millionen Gesichter: / Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, / die Braue, Pupillen, die Lider - / Was war das? Das Stadtgedicht „Augen in der Großstadt“ ist 1930 von Kurt Tucholsky geschrieben worden. 'Wenn du zur Arbeit gehst am frühen Morgen'. Millionen Gesichter: Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, Feb. 10, 2021. Gedankenlyrik, Stadtlyrik von Kurt Tucholsky. Wieder gelingt es dem handelnden Du nicht, in die Gefühlswelt einzutauchen. Five strategies to maximize your sales kickoff Tucholsky versucht möglichst realitätsnah und authentisch zu schreiben. Nicht nur die sozialen Konflikte gaben hierfür Anlass, sondern auch die wirtschaftliche Krise durch den Versailler Vertrag und die erneute Militarisierung zwischen den Großmächten. Augen in der Großstadt, ca. Auch die Stellung des Einzelnen zu Krieg und Nachkrieg wurde angesichts des gerade vergangenen Ersten Man kann diese Aussage auch an der gleichmäßigen metrischen und rhythmischen Bewegung in den Versen eins bis acht festmachen. Kreuzreime und Paarreime dominieren das Reimschema und die ersten Verse der Strophen sind von einem Jambus bestimmt, allerdings kann das Metrum1 als unregelmäßig bezeichnet werden. Interpretation „Augen in der Großstadt“ Kurt Tucholsky schreibt in seinem Gedicht „Augen in der Großstadt“ aus dem Jahr 1930 über die Gestaltung des Lebens in der Großstadt. Sowohl die Einsamkeit und Monotonie als auch die Sehnsüchte der Menschen nach Beziehungen sind zu erkennen. Auch stellt die Zahl „zwei“ einen Kontrast zu den „Millionen“ Gesichtern dar, eine Spannung zwischen diesen Beiden Zahlen wird erzeugt, da eine Million für einen Menschen eine unvorstellbare Zahl ist, wohingegen die Zahl zwei uns in unserem Alltagsleben oft begegnet und in unserem Vorstellungsbereich liegt. In Vers zwölf wird dem Augenkontakt, dem kurzen, ja wörtlichen „Augen-Blick“, hinterher getrauert. Dies deutet auf die Paradoxie hin, mit welcher sich das Gedicht befasst: Die Suche in der Augen der Menschen in der Großstadt nach Gefühlen, Gefühle in der Großstadt, die in der Menschenmasse untergehen. Dieses ist sich aber nicht sicher, ob die von ihm gegebene Antwort stimmt, worauf das Wort „vielleicht“, sowie die drei Punkte am Versende hinweisen. im Menschentrichter. In dem Schluss des Gedichtes (V.11-15) kann man erneut die Einsamkeit dadurch deuten, dass keine längere Begegnung entstehen konnte. Vers zwölf klingt pessimistisch und demotiviert, was auf die beiden negativen Adjektiven „vorbei“ und „verweht“ zurückzuführen ist. Eine Einführung. Jeder Teilnehmer ist bis zum 12.12.09 gebeten, sich vom Gedicht inspirieren lassen und ein Foto oder eine Collage beizusteuern. Und so scheint es, dass der Lauf der Großstadt es einfach nicht zulässt, dass Sehnsüchte nach Gemeinsamkeit und Zeit erfüllt werden können. Ein eindeutiger Beweis hierfür ist, dass das durchweg jambische Metrum in Vers elf, zweiundzwanzig und neununddreißig jeweils für die rhetorische Frage in einen dreihebigen Trochäus wechselt. Darauf weisen außerdem die Sorgen hin (V.4), weil sie nicht näher erläutert werden, wozu nämlich die Zeit fehlt. Das erfahrende Du geht nur bis zu dieser Stelle, es schaut nicht in die Augen und liest die Gefühle, es schaut nur auf die Augen, bleibt oberflächlich. Dies lässt sich durch Vers 23 belegen: Das handelnde Du stellt resigniert fest, dass vergangene Momente, denen man gedenkt, nie wieder eintreten, dass jeder verpasste Einblick in die Gefühle eines Menschen eine verpasste und vergeudete Gelegenheit ist. 1925-1933 Stilbezeichnung für Malerei und Literatur dominierende Strömung in der Weimarer Republik Vertreter: Bertolt Brecht Erich Kästner Thomas Mann Erich Maria Remarque "Im Westen nichts Neues" Sprache Handlungen werden kühl und distanziert beobachtet einfache und nüchterne Tucholsky, Kurt: Augen in der Großstadt. In dieser Strophe erkennt man deutlich das einsame und monotone Leben in der Großstadt , das stark durch die Zeit geprägt wird. Buchgestaltung von Anke Rosenlöcher. Doch diesmal gibt nicht das handelnde Du, sondern der Sprecher die diesmal seiner Meinung nach richtige Antwort: Es wurde in der Epoche des Expressionismus verfasst und lässt sich der Stilrichtung der „Neuen Sachlichkeit“ zuordnen. Eine Frau denkt (1929) Die Frau spricht - 3. Interpretationen und Analysen nach Literatur-Epochen geordnet, Interpretationen und Analysen nach Autoren geordnet, Interpretationen und Analysen nach Titeln geordnet, Interpretationen und Analysen nach Themen geordnet, Kurt Tucholsky - Augen in der Großstadt (Interpretation #113), Kurt Tucholsky - Augen in der Großstadt (Kurz-Interpretation #166), Kurt Tucholsky - Augen in der Großstadt (Interpretation #254), Kurt Tucholsky - Augen in der Großstadt (Interpretation #413), Georg Heym - Die Stadt; Theodor Storm - Die Stadt (Gedichtvergleich #49), Georg Heym - Berlin I; Joseph von Eichendorff - In Danzig (Gedichtvergleich #83), Georg Heym - Der Gott der Stadt; Joseph von Eichendorff - In Danzig (Gedichtvergleich #360), Georg Heym - Der Nebelstädte winzige Wintersonne; Joseph von Eichendorff - In Danzig (Gedichtvergleich #194), Oskar Loerke - Blauer Abend in Berlin; Georg Heym - Die Stadt (Gedichtvergleich #585). Hörbuch herunterladen Augen in der Großstadt, ca. Zudem gab es noch ein Stände-Denken in der Gesellschaft, bei dem sich Macht und Produktionsmittel bei den Großunternehmen bündelten. Die sozialen Spannungen zwischen Arbeiterschicht und Unternehmer, die durch die Ungleichverteilung von Besitz entstand, wurden Thema einiger expressionistischer Werke. Mit dieser Beschreibung wird gleichzeitig ausgedrückt, dass jeder Mensch für sich alleine ist. Er weist so auf die Einsamkeit hin und auf die Sehnsüchte nach zwischenmenschlichen Beziehungen. In der ersten Strophe beschreibt der Autor eine alltägliche Situation. Die unbestimmte Größe „es“ steht hierbei für das Augenpaar, welches uns bereits aus Strophe eins und zwei bekannt ist. Eine ungewöhnliche Wortwahl macht in Vers 26 auf sich aufmerksam: Der Sprecher redet davon, dass man durch Städte wandert. Blog. Durch den Imperativ „musst“ vermittelt der Sprecher, wie unbedingt dieser Gang ist – ein sozusagen erzwungener Gang durch die Stadt, die durch diese Abhängigkeit mächtig wird. In Vers 21 bis 24 trifft man auf eine in Vers 24 leicht abgeänderte Wiederholung. Es beschreibt, was wir alle kennen: Unser oft einsames Leben unter vielen Menschen. Im folgenden Vers 27 sieht das erfahrende Du den „Anderen“ nur einen Pulsschlag lang: Der „Augen-Blick“ aus den vorhergegangenen Strophen wird wieder aufgegriffen. Das Stadtgedicht „Augen in der Großstadt“ ist 1930 von Kurt Tucholsky geschrieben worden. Augen in der Großstadt. Title: Augen in der Großstadt Author: Sara Costa Last modified by: Sara Costa Created Date: 9/16/2013 5:32:00 PM Other titles: Augen in der Großstadt Wenn du zur Arbeit gehst. 12 Verse Augen in der Großstadt - Kurt Tucholsky Quellen deutscher Journalist und Schriftsteller linker Demokrat Lyriker, Romanautor und Kritiker Gesamtinterpretation Einsamkeit in Großstadt kein Kontakt zu Mitmenschen -> LEBENSGLÜCK Mensch Satzbau "kurz", "verweht", "Pulsschlag Das Gedicht soll die Einsamkeit in der Stadt zeigen und weist auf die Sehnsüchte der Menschen hin, die durch die beherrschende Zeitnot nur Wunschdenken bleiben. Der Übermensch bricht mit der Gesellschaft, überwindet sich selbst und schafft neue Werte. Es werden die Arbeit und das mit Sorgen verbundene tägliche Leben gezeigt. Dies lässt sich auch in leicht abgeänderter Form in den Strophen eins und drei beobachten. Es sehnt sich nach mehr, nach Lebensglück durch Liebe und Gefühle, die in der jetzigen Form des Systems nicht zu empfinden sind. Die Einsamkeit zeigt der Dichter in der Ellipse2 von Vers acht bis zwölf. In der Stadt herrscht Verfremdung und Anonymität zwischen den Menschen, Identität und Individualität haben ihren Wert verloren. Diese Antwort auf die Frage lässt sich so deuten, dass die moderne Menschheit sich nicht länger mit Gefühlen und Empfindungen beschäftigt, sondern dass die Menschen wortlos und kalt aneinander vorbeileben. Diese deutet möglicherweise auf ein erneutes Erlebnis hin: Ein neuer Tag, neue Gesichter, neue Augen. kein Mensch dreht die Zeit zurück... Personalpronomen: Fürwort, das anstelle der redenden oder der angeredeten Person/Sache verwendet wird. dir asphaltglatt. Durch diese Darstellung entsteht ein Bild der geistigen Isolation des Einzelnen. Wie ernst es dem Sprecher mit dieser Aussage ist, lässt sich an dem verwendeten Ausrufezeichen erkennen. Der Sprecher ändert schon gleich zu Beginn der dritten Strophe seinen Tonfall: „Du musst auf deinem Gang durch Städte wandern“. Man verwendet einen Trichter, um Flüssigkeiten umzufüllen, von denen nichts verloren gehen darf. In den folgenden Versen tut sich ein Gegensatz auf: Der „Andere“, dessen mögliche Positionen aufgezählt werden: Die Spannung entsteht zwischen Freund und Feind. Die Expressionisten warnten jedoch nicht nur vor den Zeichen ihrer Zeit, sondern wollten die Gesellschaft umwälzen und erneuern. dir asphaltglatt. Dies stellt eine klare Abwertung des einzelnen Großstädters dar. Die Antwort auf die Frage in Vers elf kommt vom erfahrenden Du. Meine These hat sich in Bezug auf die Interpretation des Gedichtes bestätigt, welche mit ausreichenden Beweisen unterstützt wurde. Das Metrum1 ist flexibel: Dabei warnen die Expressionisten häufig vor den Folgen der Industrialisierung, wie der Degradierung der Menschen zu Maschinen und der Verlust der Individualität durch Automatisierungsprozesse. mit deinen Sorgen: da zeigt die Stadt. Dies drückt die passive, abwehrende Haltung der Großstadtbevölkerung gegen die ihrige gefühllose Welt aus. Das lyrische Ich beschreibt, dass man in einer Großstadt einsam ist und dass überall nur fremde Leute seien. Der berühmte kritische Blick des Autors begegnet dem Leser zwar auch hier. 1,2 MB, MP3 Hörbuch kostenlos downloaden. Erstmalig tritt in Vers 28 ein „Anderer“ in Erscheinung. Dies lässt darauf schließen, dass das handelnde Du seinen Blick gesenkt hält, und so lediglich das Spiegelbild anderer Gesichter erblickt – welche zu diesem Zwecke auch auf den Boden schauen müssten. am frühen Morgen, wenn du am Bahnhof stehst. ): Deutsche Großstadtlyrik. Dieser muss sein Leben lang durch Städte gehen, ist an diese gebunden. Man kann sagen, dass die Stadt sich dem Menschen aufdrängt, ja sogar, dass der Mensch der Stadt ausgeliefert ist, da er auf sie angewiesen ist: Why educators should appear on-screen for instructional videos; Feb. 3, 2021. Herausgegeben und mit einer Nachbemerkung von Ingmar Weber. Beispiel: „Er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf“. Dieses Planieren im metaphorischen Sinne wurde auf die Stadtmenschen angewandt: Auf kompaktestem Raum steckt in den Ultravid Blackline 42 höchste technische Präzision. Beispiele Singular (Nominativ): „Ich“, „Du“, „Er/Sie/Es“; Beispiele Plural (Nominativ): „Wir“, „Ihr“, „Sie“ etc. Das Gedicht soll die Einsamkeit in der Stadt zeigen und weist auf die Sehnsüchte der Menschen hin, die durch die beherrschende Zeitnot nur Wunschdenken bleiben. kein Mensch dreht die Zeit zurück... Anapher: Wiederholung eines oder mehrerer Wörter an Satz-/Versanfängen. Somit wird der Großstadtmensch mit einem Gegenstand, beispielsweise einer Flüssigkeit, verglichen. Augen in der Grossstadt ist ein wunderschönes und eindrückliches Gedicht von Kurt Tucholsky. Die Metapher4 des „Menschentrichter[s]“ in Vers sieben wirkt verächtlich. Das Adjektiv „asphaltglatt“ ist vom Autor eingeführt, ein Neologismus3. Das Gedicht „Augen in der Großstadt“ wurde 1930 von Kurt Tucholsky, der zwischen 1890 und 1935 gelebt hat, geschrieben und thematisiert das einsame Leben in einer Großstadt, welches von vorschnellen Beurteilungen von Menschen bestimmt wird. Der Expressionismus überschnitt sich mit der noch nicht abgeschlossenen Industrialisierung. Der namenlose Sprecher, welcher sich bedeckt im Hintergrund hält, duzt den Adressaten. Der Übermensch bricht mit der Gesellschaft, überwindet sich selbst und schafft neue Werte. Danach bremst die Umschreibung ab, und es wird wieder das bekannte Motiv aufgegriffen. Wenn du zur Arbeit gehst. Das erfahrende Du bringt in seiner Antwort auch das erste Mal im Gedicht etwas Positives ein, nämlich „dein Lebensglück“. Wenn eine Straße asphaltiert wird, gleicht man kleinere Unebenheiten aus, welche Schlaglöcher und somit Behinderungen für den Verkehr auslösen könnten. Gedichtübergreifend fällt das Paradoxon5 zwischen „Lebensglück“ in Vers elf und „nur für Sekunden ...“ in Vers 20 auf. Die geschiedene Frau (1929) Die Frau spricht - 2. Der Autor Kurt Tucholsky war ein scharfer Beobachter und Kritiker der deutschen Verhältnisse. Dabei warnen die Expressionisten häufig vor den Folgen der Industrialisierung, wie der Degradierung der Menschen zu Maschinen und der Verlust der Individualität durch Automatisierungsprozesse. Der nun in Strophe drei politische Sprecher zeigt den „Anderen“ als jemanden, der im Klassenkampf verschiedene Figuren, beziehungsweise Positionen, einnehmen kann. Aus diesem Grund schlossen sich viele Friedrich Nietzsches Idee vom Übermenschen an. Es handelt von dem Leben in der Stadt und den kurzen Augenblicken der Begegnungen. Mit dem Ultravid Blackline 42 erkennen Sie selbst die verborgenen Facetten. Es ist nachvollziehbar und verständlich für die heutigen Leser. Und genau dies bilden den großen Kontrast in diesem Gedicht: Gefühle werden im gesamten Gedicht nicht geschildert. Dies deutet auf die Paradoxie hin, mit welcher sich das Gedicht befasst: Die Suche in der Augen der Menschen in der Großstadt nach Gefühlen, Gefühle in der Großstadt, die in der Menschenmasse untergehen. 10 Seiten, zur Verfügung gestellt von nordlicht am 17.06.2003 Das Adverb „da“ leitet Vers fünf so ein, dass das Handeln der Stadt eine Reaktion auf das Warten der Person am Bahnhof ist. Wandern ist grundsätzlich ein Wort, welches man mit der Natur verbindet – ein Gegensatz, welchen der Autor verwendet, um zu zeigen, dass der Gang über Straßen das Wandern in der Natur ersetzt hat. Der vorherrschende Jambus hat immer in den ersten vier Versen einer Strophe fünf Hebungen. 0,2 MB, PDF Text kostenlos downloaden. Die Antwort des Sprechers verwendet Tucholsky, der selbst ein Sympathisant der Arbeiterbewegungen war, als eine Art Sprachrohr, hier zeigt er leichte Ansätze in Richtung Gebrauchslyrik: Ganz unbeschönigt wird gesagt, dass man im Moment von der Menschheit, die so viel bewerkstelligen könnte, nur einen Teil des Möglichen auch umsetzt – bedingt durch den Kapitalismus. „Je weiter wir uns von der Epoche entfernen, in der Kurt Tucholsky gelebt hat, desto weniger lässt sich bezweifeln, dass er einer der größten Feuilletonisten und erfolgreichsten Humoristen war, die je in deutscher Sprache geschrieben haben.Marcel Reich-Ranicki In Vers 21 bis 24 trifft man auf eine in Vers 24 leicht abgeänderte Wiederholung.