Baden-Baden: Nomos. [6] www.swissveg.ch/thg (abgerufen am 20.05. (→ Schweineproduktion: Ein Besuch im sprachlichen Gruselkabinett), Wie prägen bildliche Darstellungen die menschliche Wahrnehmung und Wertung sog. München: ökom. In: NZZ Folio (309), S. 66-72. Fleischessen hat in den meisten Kulturen Tradition. [7] swissveg.ch/huhngesund (abgerufen am 12.12.2020) Rheumapatienten wird vom Konsum von Schweinefleisch abgeraten, weil eine bestimmte Fettsäure die Schmerzen in den Gelenken verstärken kann. Seit 49 Jahren haben die Schweizer nicht mehr so wenig Fleisch gegessen. Precht 2016, S. 366). war. Dazu gehört der Weihnachtsbraten ebenso wie der sommerliche Grillabend und die «Stadionwurst als kulinarische Praxis‘» beim Fussballspiel (Bowry 2019). 2020) Massentier’produktion’ treibt jedoch nicht nur den Klimawandel voran. 2020), Lahrtz, Stephanie (2018). Der Fleischkonsum in der Schweiz ist auf ein Rekordtief gesunken – das sind die Gründe. S. 373). Fleischskandale[2] Tiertransporte 2017, Pferdefleischskandal in Europa 2013, Handelsstreit um Hormonfleisch 2012 und 2013, Gammmelfleischskandale 2005 und 2006, Corona-Fälle im Schlachtbetrieb von Tönnies 2020, Diskussionen um die Massentierhaltung und das Tierleid ebenso wie ökologische und gesundheitliche Aspekte haben Fleisch aber auch in das Licht der Medien, der Politik und Wissenschaft gerückt. Man sollte deshalb zurückhaltend sein mit der Interpretation, wonach die Schweiz als Ganzes weniger Nahrungsmittel aus geschlachteten Tieren konsumiert. Münchhausen von, Susanne / Andrea Fink-Kessler und Anna Häring (2019). (→ Tiere auf der Speisekarte). Jahrhunderts und doppelt so hoch wie vor hundert Jahren (Kriener 2013, S. 20). Zaghaft tut sich daneben neu aber auch die Option auf, vegan und vegetarisch zu grillen. Im Jahr 2016 wurden in der Schweiz pro Person 51 Kilogramm Fleisch konsumiert, am meisten Schweinefleisch. Dass im heutigen Umgang mit Fleisch die Sprache - genauer bestimmte Diskurse - eine gewichtige Rolle spielen, wird oft übersehen. In: Rückert-John / Melanie Kröger (Hrsg.) Singer, Peter (1995). Damit ist eine Haltung gemeint, bei der die Interessen von Mitgliedern einer anderen Spezies jenen der eigenen Spezies untergeordnet werden. Die konservativ rechnende und Fleischverzehr fördernde «Food and Agriculture Organization» (FAO) veröffentlichte 2006 einen Bericht, wonach die Herstellung tierischer Nahrungsmittel mit 18 % weltweit mehr Treibhausgase als das gesamte Transportwesen erzeugt. Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht im kulinarischen Kontext. Diese Demokratisierung ließ den Fleischkonsum über alle sozialen und geschlechtlichen Grenzen hinweg massiv ansteigen. Juni 2020 auf Radio DRS: „Vorsicht: Auf der Autobahn XY besteht Gefahr durch Rehe auf der Fahrbahn.“ (Man ersetze als Gedankenexperiment „Rehe“ durch „Gegenstände“, „spielende Katzen“ oder „spielende Kinder“. Dazu kommen durchschnittlich 330 Kilo Milch, hauptsächlich in Form von Käse, Milch, Butter und Joghurt. „Speciesims Again: The original leaflet“. Science: 360, Issue 6392, pp. Bezogen auf die mittlere in der Schweiz anwesende Bevölkerung ergab dies einen Pro-Kopf-Konsum von 52 kg. Wir stellen uns auf den Standpunkt, dass Menschen - anders als Löwen, die Antilopen reissen - ein gewisses Mass an ethischer Freiheit besitzen. Nutztiere mit? Bei COOP werden heute 95 % der konventionellen Schweizer Tomaten auf diese Weise erzeugt (vgl. Wir versorgen Sie rund um die Uhr mit dem tagesaktuellen Geschehen. „Beim Fleisch läuft’s immer etwas anders!“ Perspektiven zum Aufbau wertebasierter Wertschöpfungsketten. (2006). (2019). Unter den heute üblichen Mastbedingungen schafft ein sog. (Hrsg.) Niederer, Alan (2015). Beim roten Fleisch gilt dieser Zusammenhang mittlerweile als gesichert. Tiere setzen nur einen Bruchteil der Kalorien, die sie fressen, in Fleisch um. Im Jahr 2019 lag der Anteil des Biofleisches in der Schweiz dagegen lediglich bei 5.9 %. Die sog. Ihre Analyse zeigt, dass ein und dasselbe Lebensmittel auf der Welt unter teils sehr unterschiedlichen Bedingungen hergestellt wird. Lippert, Sabine und David Ulrich (2019). 60 % der Futtermittelmenge aus (Marti 2020). S. 269- 294. Die Überversorgung und der Überkonsum von Fleisch haben vielfältige Gründe. Eine Annäherung. Der Pro-Kopf-Fleischkonsum in der Schweiz und in Deutschland ist heute (2020) viermal so hoch wie Mitte des 19. Solche Notwendigkeiten, Tiere zum Zweck der Ernährung zu töten, sind heute auf dem Erdball insgesamt ziemlich rar, sie sind u.a. „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ - dieser Slogan der deutschen Agrarwirtschaft widerspiegelt für viele einen unhinterfragten Grundkonsens. Fleisch ist weit mehr als ein umwelt- und tierschädigendes Nahrungsmittel, es ist tief im gesellschaftlichen und familiären Leben verankert. Jh. Setzwein, M. (2004). New York: Continuum. Mit zunehmendem Wohlstand steigt auch der Konsum von Fleisch in China. Sie werden den Psychologie-Studenten in ihrer Ausbildung eine große Hilfe sein. Der Durchschnitt liegt bei 41 Kilo. In: Rückert-John et al. Hindus essen kein Rind, Moslems und Juden kein Schwein. ), Was der Mensch essen darf. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2020 ernähren sich in der Schweiz 6,5 Prozent der Bevölkerung vegetarisch, 1 Prozent vegan und weitere 11 Prozent verzichten zumindest häufig auf Fleisch (‘FlexitarierInnen’). Die kulturelle Hochwertung von Fleisch erwächst traditionell aus seiner Knappheit, mithin auch aus der schwierigen Haltbarkeit von Fleisch (z. 1: Angenäherter Verzehr von Fleisch und Fleischprodukten in g pro Person und Tag (A. Schmid, Agroscope, 3003 Bern, unveröffentlichte Daten). Die Schweiz liegt deutlich über dem globalen Durchschnitt. Damit belegt Deutschland im weltweiten Vergleich den 21. Fleischkonsum früher und heute 1. Fleischkonsum – Ergebnisse aus dem Ernährungs-panel Schweiz FLEISCH InFormatIon 3-2011 Die Gruppe Consumer Behavior der ETH Zürich führt seit 2010 eine wissen-schaftliche Längsschnittstudie über das Ernährungsverhalten der Schweizer Bevölkerung und weitere ernährungsbe- ... 2017 betrug der Pro-Kopf-Konsum von Fleischin der Schweiz 50 Kilo. B. Soja aus Brasilien) macht ca. B. Swissveg, Sentience Politics und Tier im Recht setzen sich heute für fleischloses Essen und die Rechte der Tiere ein. Schweizer Fleischkonsum 2018. Der Fleischkonsum in der Schweiz ist seit Jahren rückläufig. So gibt es kaum diskurslinguistische Studien zum Thema Fleischherstellung und Fleischverzehr im deutschsprachigen Raum (vgl. Kriener, Manfred (2013). Speziesistisch ist unter anderem die Annahme, dass Tiere kein Recht auf Leben, keine oder eine geringere Leidensfähigkeit als Menschen haben und dass man sie folglich einsperren, mästen, töten oder für Tierversuche nutzen kann. Schweineproduzentenverband, Suisseporcs Schweizerischer Schweinezucht-und Schweineproduzentenverband CH-6204 Sempach Fleisch’produktion’ hat sich also von den europäischen Böden abgelöst. In den asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern macht sich ein grosser Hunger nach rotem Fleisch (Muskelfleisch von Rind, Schwein, Schaf) und prestigeträchtigen westlichen Ernährungsstilen breit (Trummer 2015, S. 70). Kulturelle Konventionen zeigen, dass Fleischkonsum viel kulturelle Symbolik mit sich führt. London: Pimlico. (→ Das Auge isst mit. Rückert- John/Jana und Kröger, Melanie, Hrsg. Boden). Precht, Richard David (2016). Angesichts der ökologischen Auswirkungen des Fleischkonsums in den modernen Industriestaaten ist der Verzehr von Fleisch daher eine verschwenderische Form der Ernährung. Sie verschärft auch den Welthunger, die Wasserknappheit und den Verlust der Artenvielfalt. 51kg Fleisch, mit leicht sinkender Tendenz. Für weisses Fleisch (Geflügel, Fisch) gilt dieser Makel nicht. Mit einer Fläche von 18 600 Hektaren beanspruchte der Zuckerrübenanbau 2018 rund 1,8% der landwirtschaftlichen Nutzfläche. [5] Umweltbundesamt (2017): Umweltschutz in der Landwirtschaft. Von ursprünglich 25,33 kg im Jahr 2010 ist der Konsum auf 21,17 kg im 2019 … Die fraglose Legitimation, Fleisch zu verzehren, stammt aus einer Zeit und aus Lebenszusammenhängen, in denen das Töten von Tieren lebensnotwendig ist bzw. Donnerstag, 28. Einführung in das Thema Fleisch ist eines der beliebtesten Nahrungsmittel und hat dementsprechend eine große Bedeutung, dies zeigen auch die zahlreichen Fleischanalogien für Vegetarier (Tofu etc.). Fleischkonsum begünstigt bestimmte Erkrankungen. Schwarzenbrugstrasse 165 3003 Bern Auf Karte anzeigen Kontaktinformationen drucken Einkaufskorb Marktzahlen. S. 41- 66. Für viele Menschen ist der einstige Sonntagsbraten heute alltäglich und selbstverständlich geworden. 82% davon stammten aus inländischer Produktion. Parallel zur industriellen Erzeugung von Fleisch - und teilweise durch diese provoziert - wächst in Teilen der Wohlstandsgesellschaften ein ethisches Bewusstsein für das Tierleid und die „industrielle Tierquälerei“ (Precht 2016, S. 372), die mit der Massentierhaltung einhergeht. Suffizienz Die Konsumgesellschaft und er ökologischen Krise. http://www.criticalsocietyjournal.org.uk/Archives_files/I.%20Speciesism%20Again.pdf (eingesehen am 29.04.2020), Sauerberg, Achim und Wierzbitza, Stefan (2013). Proviande, die Werbeplattform der Schweizer Fleischwirtschaft, profitiert von 6,1 Millionen Franken Bundessubventionen für die sog. Auf diese Weise werden Tiere sowohl für den heimischen als auch den internationalen Markt in ‚Fleisch’ verwandelt und vermarktet (Münchhausen, Fink-Kessler 2019, S. 76). In einer Medienmitteilung zum Fleischkonsum und der inländischen Produktion präsentiert Proviande aktuelle Zahlen zum Fleischmarkt: 95 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer essen Fleisch und Fleischprodukte; 65 Prozent der Fleischesserinnen und Fleischesser bevorzugen Produkte aus Schweizer Produktion; 2019 wurden 356'666 Tonnen Fleisch in der Schweiz produziert Solche aus der Landschaft abgelöste Tierhaltung gleicht stark jener, die bei Tomaten schon lange als ‚hors-sol‘-Produktion üblich ist (hors = frz. Der Fleischatlas: https://www.boell.de/de/fleischatlas. Schweiz Tel +41 58 462 25 11 Fax +41 58 462 26 34 E-Mail Kontaktinformationen drucken Karte Bundesamt für Landwirtschaft BLW. Pro Kopf haben Schweizer letztes Jahr 52 Kilo Fleisch vertilgt. 82% davon stammten aus inländischer Produktion. Fragebogen zum Fleischkonsum Tutorium Testtheorie und Testkonstruktion Lieber Umfrage-Teilnehmer, danke, dass Sie sich bereit erklärt haben, an dieser Umfrage des Instituts für Psychologie der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg teilzunehmen. Jahrhundert Sonntagsspeise und Mittelpunkt weniger Feste des Jahres wie etwa, Weihnachten, Ostern und Hochzeiten. Für eine Kalorie Muskelfleisch muss ein Rind etwa zehn pflanzliche Kalorien fressen, ein Schwein fünf, ein Huhn drei (Schneider 2017, S. 68). Klopp, Nora / Franz-Theo Gottwald (2019). Der hohe Fleischkonsum pro Kopf hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Stengel, Oliver (2011). (2019). Die Schweizer Fleischbranche versorgte 2018 den Schweizer Markt mit 445‘105 Tonnen Fleisch. [8] https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/lebensmittel/fleisch/pwiemachtfleischkrank100.html https://www.iarc.fr/wp-content/uploads/2018/07/pr240_E.pdf (abgerufen am 1.08.2020) Insbesondere die Verarbeitung und Zubereitung von Fleisch kann ein krebserregendes Potenzial entfalten. Fleisch: Vom Wohlstandssymbol zur Gefahr für die Zukunft. Nur bei tierischen und Fast-Food-Produkten ist das in diesem Maße der Fall. ausserhalb, sol = frz. Weltweit werden derzeit jährlich 330 Millionen Tonnen Fleisch verzehrt. Fleischkonsum im Laufe der Geschichte . In: Rückert-John / Kröger, Melanie (Hrsg.) Das Essen von Fleisch ist stark kulturell geprägt. So sind beispielsweise die Auswirkungen auf die Umwelt abhängig vom jeweiligen Fleisch. Mit seinem Landanspruch, aber auch durch Ausstoss von Methan und Lachgas, trägt der Fleischkonsum in der westlichen Ernährungsweise wesentlich zur Schädigung des Weltklimas bei. Der Esser, sein Kosmos und seine Ahnen. Aufl. Dieses Phänomen hat in den letzten Jahren zugenommen. Ryder, Richard D. (2010/1977). S. 20-21. https://www.boell.de/de/fleischatlas (abgerufen 20.05. Grundform, auf die sich das Wort Vieh zurückführen lässt, bedeutete ursprünglich Schaf. Die Stadionwurst als kulinarische Praxis. Eine Diskursanalyse zum Mensch-Tier- Verhältnis. Der Fleischkonsum steigt, unterbrochen nur durch die beiden Weltkriege. Sprachregionale Unterschiede In der französischsprachigen Schweiz wird mit 119 g pro Tag am meis-ten Fleisch pro Person gegessen, gefolgt von der italienischsprachigen Schweiz mit 116 g und der Deutschschweiz mit 107 g. Regionale Unterschiede lassen sich zudem bei der Art des verzehrten Fleisches beobachten. 2020). In der Schweiz teilen sich die beiden Grosschlachtereien Micarna und Bell heute rund 50 Prozent des Marktes (https://www.swissveg.ch/schlachtzahlenCH. S. 146-167. Aus dieser Sicht wird u. a. Speziesismus angeklagt. Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) konsumieren die SchweizerInnen das Dreifache der empfohlenen Menge an Fleisch. Abb. Paris war Anfang des 18. In einem Interview mit der NZZ empfehlen die Autoren, die unterschiedlichen Produktionsbedingungen genau zu deklarieren sowie Labels, Steuererleichterungen und Lenkungsabgaben einzuführen, um so das Produktions- und Konsumverhalten zu lenken (Lahrtz 2018). Trummer, Manuel (2015). 750 Gramm Gewichtszunahme pro Tag. Gemeint sind Tomaten, die aus Nährlösungen in geheizten Gewächshäusern ohne Verwendung von Erde, also sozusagen erdunabhängig wachsen. SEB [3] werden in der Schweiz pro Person durchschnittlich 53 kg Fleischtotal und Fleisch-produkte pro Jahr oder 144 g pro Tag verbraucht. Vor diesem Hintergrund lautet unsere Grundfrage verkürzt: Warum essen wir so viel Fleisch, obwohl es ökologisch so schädlich und ethisch so fragwürdig ist? Jahrhunderts wird Fleischkonsum allmählich demokratisiert, doch Fleisch steht bis heute in der Ernährungshierarchie weit oben. Der Gesamtverbrauch einschließlich der Herstellung von Tierfutter, industrieller Verwertung und Verlusten lag 2013 bei rund 88 Kilogramm pro Kopf. März 2019. (Hrsg. Grosse Schlachtbetriebe töten bis zu 1500 Tiere pro Stunde, so dass dem Personal nach der Elektrobetäubung im Schnitt weniger als zwei Sekunden Zeit bleibt, um ein Schwein (zur Entblutung) zu stechen (Klopp/Gottwald 2019, S. 90). bei den Inuit noch gegeben (vgl. Ausgeschlossen sind Blut und Knochen, ebenfalls Fisch und Einkaufstourismus. Bevor wir auf die sprachlichen Gründe eingehen, schauen wir uns einige historische Aspekte und einige Zahlen und Fakten zum Thema an. Der australische Tierethiker Peter Singer fordert ein Prinzip der Gleichheit zwischen Menschen und Tieren, das die Interessen der unterschiedlichen Lebewesen ins Zentrum rückt (equal consideration of interests) (Singer 1995, S. 30). In der Schweiz wird pro Jahr 1 Million Tonnen Kraftfutter für Masttiere eingeführt. S. 15-40. Angesichts der historisch gewachsenen Verankerung der Tierhaltung und des Fleischessens in unserer Kultur halten wir gesamtgesellschaftlich die von Poore /Nemecek (2018) formulierten Ziele gegenwärtig für erstrebenswert: Abkehr von der Massentierhaltung und -produktion, Rindfleisch nur von Milchkühen, Halbierung des weltweiten Fleischkonsums. [9] https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/keine-scheuklappen-beim-essen-ld.2770. Laut Swissveg tragen drei von vier Schweizer Hühner antibiotikaresistente Keime. S. 421-445. Er fördert einerseits den hohen Fleischabsatz und damit den ungeheuren Fleischkonsum in den Wohlstandsgesellschaften. Animal Liberation. Schneider, R.U. Seit der Mitte des 19. In: Critical Society Journal 1, Nr. Werbung preist Fleisch zu Ramsch- und Schnäppchenpreisen an. http://, Entwicklung (z.B. Der wichtigste Aspekt bei diesem Thema: Fleischkonsum ist nicht gleich Fleischkonsum! Wir wollen wissen, wie der heutige Sprachgebrauch (im Alltag, den Medien, den Wissenschaften, der Wirtschaft, der Politik und der Bildung) das Fleischessen fördern und welche Formen des Sprachgebrauchs ihm Einhalt gebieten oder ein Masshalten entgegenhalten können. Wenn im Allgemeinen vom Fleischkonsum gesprochen wird, meint dies den Verzehr vom offensichtlichen Arten wie Rind- & Kalbsfleisch, Schwein und Geflügel aber auch Schaf- & Ziegenfleisch, Innereien, Pferdefleisch und Wild (Hirsch, Reh, Hase, Fasan… Auch wenn sich der Anteil von gesättigten Fettsäuren (die „schlechten“ Fette) im Fleisch in den vergangen 20 Jahren bereits reduziert hat, so ist er doch noch sehr hoch. Allein in der Schweiz werden jährlich 60 Millionen Tiere für den Fleischkonsum getötet – eine unvorstellbar grosse Zahl. al. Naturnahe- und Tiergerechteste Schweinehaltung der Welt, ernährungsphysiologisch hochwertiges Lebensmittel (siehe: Fakten zum Schweizer Schwein_2019.pdf. Verschiedene Auswertungen sind auf dieser Seite zusammengestellt. Auch Böden, Biodiversität und Wasserressourcen leiden unter der intensiven Tierhaltung (Fleischatlas 2016, FAO 2013). Tiefe Preise werten ein Gut ab. Tiere denken. Fleisch und Schule. The Sexual Politics of Meat. Die unterschiedlichen Arten der Landnutzung unterscheiden sich gar um den Faktor 50 voneinander. Doch die Forderung ist so drastisch wie unrealistisch. Das Tierbild der Agrarökonomie. „Das grosse Sterben für das grosse Fressen“ - eine mediale Neuaushandlung der Bedeutung des Fleischs. Deutsche Konsumenten zwischen Massenware, Bio und Entsagung. „Beim Fussball geht es um die Wurst“. München: Goldmann. Der Fleischkonsum in der Schweiz ist jedoch seit Jahren rückläufig: Im Vergleich zu 2010 ist der Konsum von Fleisch pro Kopf 2018 um sieben Prozent zurückgegangen. Nach etwa einem halben Jahr haben die Mastschweine ihr sog. Zudem ist sie hinsichtlich ihrer Energienutzung ineffizient. Fleischkonsum ist der Verzehr von Fleisch als menschliches Nahrungsmittel, direkt oder in Form von Fleischprodukten oder im weiteren Sinne der gesamte Verbrauch von Fleisch durch den Menschen, der auch die Herstellung von Tierfutter, industrielle Verwertung und Verluste einschließt. abgerufen 20.05. (2017). B. durch Salzen, Räuchern, Pökeln). https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/keine-5beim-essen-ld.2770, Poore, Joseph / Nemecek, Thomas (2018) Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. In diesen Zahlen nicht eingeschlossen sind private Einkäufe im Ausland, Fleischlager und Vorratshaltung in den Privathaushalten und in der Gastronomie sowie Schmuggelware. In: Rückert-John et. Der Fleischkonsum im Restaurant wurde somit nicht berücksichtigt. https://www.nzz.ch/wissenschaft/wirklich-nachhaltige-ernaehrung-bedeutet-fleischverzicht-und-nicht-biorinder-ld.1390177 (abgerufen am 20.05.2020). In: Rückert-John, Jana/Melanie Kröger (Hrsg.) So entstehen bei der schädlichsten Rindfleischerzeugung pro hundert Gramm essbarem Protein 105 Kilogramm CO2-Äquivalente und damit 12 Mal mehr als bei der für die Umwelt bestmöglichen Produktionsart. Schlachtgewicht von ca. Zahlreiche Organisationen wie z. Tier- und konsumethische Aspekte des Umgangs mit Schweinen. Was bedeutet dieser Hunger nach Fleisch ganz konkret? Während 1950 in Deutschland ein Kilogramm Schweinefleisch 1,6 Prozent des monatlichen Nettoverdienstes kostete, waren es 2002 nur noch 0,28 Prozent. Fleisch ist heute in aller Leute Mund - wörtlich und im übertragenen Sinn. Der Fleischkonsum in Deutschland wird vom Bundesmarktverband für Vieh und Fleisch auf rund 60 Kilogramm verzehrtes Fleisch pro Kopf und Jahr geschätzt. In Deutschland und Österreich sind die Zahlen leicht höher (Rabenstein 2019, S. 421, Hörning 2019, S. 16), belaufen sich auf etwas mehr als 1kg Fleisch pro Woche und Person. Die Schweizer Fleischbranche versorgte 2018 den Schweizer Markt mit 445‘105 Tonnen Fleisch. In ländlichen Haushalten Europas war Fleisch bis zur Mitte des 20. Münster: Waxmann Verlag. Die Schlusslichter Am wenigsten Fleisch essen gemäss UN-Report Inder. Und die Zahl wächst von Jahr zu Jahr. Nachhaltigkeit und Empfehlungen zum Fleischkonsum / Ernährung und Nachhaltigkeit, 21. Gibt es zum Beispiel Werbung, in der nicht ein Mann am Grill steht? In R.-E. Mohrmann (Hrsg.) Die Autoren schlagen vor, Fleisch nur noch von Milchkühen und ihren Kälbern zu gewinnen, also die Spezialisierung in Milchkühe und Schlachtrinder aufzuheben. Wir nehmen im Folgenden insofern eine fleischkritische Position ein, als wir uns von bestimmten kulturell geprägten Haltungen gegenüber dem Verzehr von Fleisch distanzieren. Die kulturellen Schranken des Gewissens – Fleischkonsum zwischen Tradition, Lebensstil und Ernährungswissen. Für den Zeitraum zwischen 2000 und 2050 rechnet man damit, dass sich die Mengen verdoppeln werden (Precht 2016. Schweiz. http://www.umweltbundesamt.de/stes/default/files/medien/479/publikationen/170405_ubba_fb_landwirsch aftumwelt_bf.pdf https://www.swissveg.ch/land Europa importiert jährlich Futtermittel, das auf vielen Tausend Hektaren, primär in Südamerika, produziert wird. Jahrhunderts und doppelt so hoch wie vor hundert Jahren (Kriener 2013, S. 20). Industrieschwein ca. Der gesamte Fleischkonsum der Bevölkerung in der Schweiz im Jahr 2019 sank um 0,8 % und belief sich auf 441 281 Tonnen verkaufsfertigem Fleisch. Grosser Fleischverzehr bedeutet auch grosse Fleisch’produktion’. Tiertransporte 2017, Pferdefleischskandal in Europa 2013, Handelsstreit um Hormonfleisch 2012 und 2013, Gammmelfleischskandale 2005 und 2006, Corona-Fälle im Schlachtbetrieb von Tönnies 2020, Umweltbundesamt (2017): Umweltschutz in der Landwirtschaft. Der Gesamtkonsum an Schweinefleisch ging gegenüber dem Vorjahr leider um 2.5 % zurück. Der Philosoph Richard David Precht stellt dazu fest: „Noch nie war die gesellschaftliche Kluft so gross zwischen dem, was Menschen im Umgang mit Tieren für richtig halten, und dem, was sie tatsächlich praktizieren“ (Precht 2016, S. 302). Zu viel Fleischkonsum ist ungesund. Ausland. Keine Scheuklappen beim Essen. Zur kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Fleischproduktion im (geographischen) Unterricht und Schulbuch. Auch ein Wurst-Ranking zu den meistverkauften Würsten oder eine Grill-Typologie, die vom angepassten Kugelgriller bis zum Einweggriller reicht, werden dargestellt. 987-992. Unterrichtsverlauf Einführung – Als Einstieg sehen sich die SuS die Videosequenz aus der SRF-Tagesschau vom 06.04.2011 «Schweiz: Fleischkonsum auf Rekordhoch» (siehe Quellen) an. Dazu gehören auch Positionen, die Fleischverzehr als ‚natürlich‘ oder als im Wesen des Menschen gegeben annehmen. Hörning, Bernhard (2019). ), Welche sprachlichen Verfahren liegen der Massentierhaltung, -schlachtung und -verarbeitung zugrunde? Eine reiche Erlebniswelt wird aufgebaut, mit der sich auch Rezepte und praktische Tipps zu Garzeiten und Ideen für die Tischdekoration verbinden. [3] https://www.swissveg.ch/veg-umfrage (abgerufen am 20.12.2020) Im September 2019 wurde in der Schweiz eine Volksinitiative gegen die Massentierhaltung eingereicht. Ausschnitt aus "Deutschland - Wie wir leben", Folge 3 In Rückert-John/Krüger (Hrsg). Um den hohen Fleischbedarf zu decken, entwickelte sich ein reger Viehhandel in Europa. Die Soziologin Monika Setzwein erkennt im Fleisch ein Mittel, um Herrschaftsansprüche zu markieren, sei dies die Herrschaft des Menschen über die Natur, die Herrschaft der Reichen über die Armen oder die des männlichen Geschlechts über das weibliche (Setzwein 2004, S. 130f). Essen und Trinken in der Moderne (S. 147–158). Fleischkonsum auf die Umwelt hat und wie sie ein nachhaltigeres Konsumverhalten fördern können. [2] Marti, Kurt 2020 in: https://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Bundes-Subventionen-fur-Proviande-im-Gegenwind (abgerufen 20.05.2020). DOI 10.1007/978-3-658-01465-0_5, S. 63-79. Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen. In Deutschland werden heute pro Jahr 5.3 Millionen Tonnen Schweinefleisch ‚produziert‘. Ein anderer Vergleich: Mit einem kompletten Rauchstopp liessen sich auf der Insel jährlich über 64 000 Krebsfälle verhindern, mit einem Fleischverzicht knapp 9000 (Niederer 2015). NZZ online. [4] https://www.bioaktuell.ch/markt/biomarkt/markt-biofleisch-allgemein.html (abgerufen am 11.6.2020). Weil die Berechnungsmethode beim Poulet geändert wurde, mussten die Zahlen aus dem Vorjahr nach oben korrigiert werden. Nau.ch - Nachrichten aus der Schweiz und der Welt. 2. Wiesbaden. [1] www.wikiwand.com/de/Fleischkonsum_in_Deutschland, (abgerufen am 20.05.2020) Diese relative Abwertung des Fleisches wird unterstützt durch den Import von Fleischwaren aus der ganzen Welt. 2019. Grund für den Klimawandel sind die durch den Menschen in erhöhten Mengen verursachten Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O), die den natürlichen Treibhauseffekt verstärken. In: Birgit Pfau-Effinger undSonja Buschka (Hrsg.) Dieses nicht standortangepasste Futter (z. Nur 20 % der Fläche sind direkt für Nahrungsmittel für den menschlichen Verzehr bestimmt. Wer konnte sich Schweinebraten & Co. früher leisten? Der Beginn der Massentierhaltung. Eine Studie zeigt: Nur auf Bio-Fleisch umstellen ist nicht genug - Wir müssen insgesamt weniger tierische Lebensmittel konsumieren. Dass auf der Autobahn auch eine Gefahr für die Rehe besteht, wird ausgeblendet.) Die Schweiz liegt von insgesamt 175 aufgeführten Ländern mit 72,32 kg Fleisch auf Rang 50. Gesellschaft und Tiere Soziologische Analysen zu einem ambivalenten Verhältnis. Von den konsumierten Fischprodukten in der Schweiz werden 98 Prozent aus dem Ausland importiert. Die Autoren schlagen deshalb vor, dass man auf die Hälfte des derzeitigen Konsums tierischer Produkte verzichtet und dabei die besonders umweltschädlichen Produktionsverfahren für Fleisch, Fisch und Milchprodukte einstellt. Von der Rübe zum Zucker. 2, S.1-2. Laut Proviande essen Schweizerinnen und Schweizer pro Jahr ca. Der Pro-Kopf-Fleischkonsum in der Schweiz und in Deutschland ist heute (2020) viermal so hoch wie Mitte des 19. Wiesbaden: Springer. Ein Überblick von der Antike bis zur Gegenwart. Historische Quellen berichten von Herden mit bis zu 20 000 Tieren. Der Fleischkonsum der Schweizer ist zwar von 2016 auf 2017 zurückgegangen, dennoch sind die Schweizer Fleisch-Liebhaber. Telefon: +41 (0)41 462 65 90 : Impressum : Kontakt. Und die Wildsau nimmt die Pille. Seit dem Mittelalter gilt Fleisch auch als Statussymbol der herrschenden Klasse (Trummer 2015, S. 67). Wieviele Tiere isst eigentlich ein Schweizer durchschnittlich in seinem Leben? [1] https://www.swissveg.ch/node/1487 (abgerufen am 20.05.2020) Diese Zahlen schliessen ein, was auf dem Tisch landet. Die Welternährungsorganisation FAO weist für die Schweiz einen Pro-Kopf-Konsum von 72 Kilo pro Jahr aus, wobei hier das Schlachtgewicht mit Knochen gemeint ist. Schweizer Schweinefleisch welches viel wertvolles Eiweiss, Eisen, Zink, Selen sowie Vitamine der B-Reihe besitzt und ein optimales Fleisch-Fett-Verhältnis aufweist, hatte 2018 einen pro Kopf Konsum von 21.64 kg. Warum ist Fleisch klimaschädlich? Wenn sich im weltumspannenden Markt nur noch Massentierhaltung wirklich lohnt, braucht es keine traditionellen Mischbetriebe mehr, sondern nur noch Tierfabriken. Kulinarische Tableaus von Herkunft und Wiederkehr. Auf seiner Website grill.coop.ch wirbt COOP für den Fleischverzehr, indem er ihn mit den Themen Genuss, Wissen und Spass koppelt. Hartmann, A. Bowry, Jaya (2019).